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notenheft 3
 

INHALT

Inhaltsverzeichnis

Chli öppis übers Guggisbärgerlied

«'s isch äben e Mönsch uf Ärde»
Sechs Skizzen für Tasteninstrumente, in Noten gesetzt von Annerös Hulliger

Neue Töne für den alten Berner Marsch

Fassung für 2 Hände, in Noten gesetzt von Annerös Hulliger

Röseligarte-Suite

in Noten gesetzt von Annerös Hulliger
- Emmentaler Hochzeitstanz: «Bin alben e wärti Tächter gsi»
- Mir Lüt uf em Land si so lustig
- Chumm mir wei ga Chriseli gwinne
- I ds Elsis abe wott e Floh
- Faksimile aus dem dritten Heft der Röseligarte-Liedersammlung
- O du liebs Ängeli, rosmarinstängeli

Liedermeie us em Röseligarte

Vom Guggisbergerlied zum Berner Marsch
10 Melodien in Noten gesetzt von Jean François Michel

Neue Töne für den alten Berner Marsch

Fassung für Orgel mit Pedal, von Annerös Hulliger

Emmentaler Hochzeitstanz

«Bin alben e wärti Tächter gsi»
Fassung für Orgel mit Pedal von Annerös Hulliger
 

GEDANKEN

Zum spielerischen Umgang mit den Blüten aus dem «Röseligarte»

Für die Interpretation der Liedmelodien gelten für Spielerinnen und Spieler aller Tasteninstrumente ähnliche Hinweise wie für uns «musikalische Blumenbinder», die wir uns schon seit vielen Jahren mit diesem klingenden Abbild Schweizerischer Volkskunst befassen:

Eine «cantable» Setzweise soll Voraussetzung zu einer Interpretation bilden, die sich der vielfältigen Möglichkeiten gesanglichen Ausdrucks bewusst ist. Dazu gehören die zahlreichen Spielarten eines differenzierten Legatos, ebenso die mutige Gestaltung von Passagen, die gemäss ihrer textlichen Grundlage locker und leicht «tractiert» werden sollten. Dazu gesellt sich Agogik, bewusst und sparsam eingesetzt. Ebenso unterstützt Stetigkeit des Zeitmasses die Forderung nach Gesanglichkeit und tänzerischer Bewegtheit. Interpretationshinweise zu diesen Spielarten sind allerdings kaum zu finden, da sie nach unserer Meinung das Notenbild zu sehr belasten würden. Es ist vielmehr unser Wunsch, mit diesen Tastenspielereien eine Möglichkeit aufzuzeigen, sich in diesem schon fast legendären «Röseligarte» auf Pfaden zu bewegen, die mancherlei Gangarten und stets wechselnde Ansichten erlauben. So wird es kaum verwundern, wenn 2 Versionen der alten, wohl aus dem 17. Jh. stammenden Melodie zum «Vreneli ab em Guggisberg» zur Verfügung stehen. Bei J.F. Michel eröffnet das 1741 vom Dorfschulmeister in Wimmis gesungene Lied vom Vreneli und Simes Hans Joggeli die Folge der 10 Lieder seines «Liedermeiens».

In meiner Tätigkeit als Organistin sind mehr denn je Wünsche zu erfüllen, die dem «bon goût» gar oft zuwiderlaufen. Da bedeutet der vielfach geäusserte Wunsche, «etwas über das Guggisbergerlied zumachen», löbliche Ausnahme und anregende Herausforderung, wo sich improvisatorische Phantasie schliesslich festgefügter Form unterzuordnen hatte.

Der «Emmentaler Hochzeitstanz» kann auf zweierlei Art erklingen: Für das Spiel an der Hausorgel und anderen Clavieren dient die Manualiter-Fassung. Für zünftige Hochzeitsmusiken wird allerdings der typische «Orgelsound» erwartet: Mit Händen und Füssen wird in Moll besungen, wie sich zur Hochzeitsfreude auch etwas Wehmut gesellen kann.

Der Alte Berner Marsch ist nicht in der Röseligarte-Sammlung zu finden. Trotzdem, er soll in diesem Notenheft seinen angemessenen Platz beanspruchen dürfen! Bei J.F. Michel bilden die traditionellenTöne zu Ehren Berns, den Sbschluss seines Liedermeiens. Meine «neue Töne» für den «Alten Berner Marsch» könnte als Versuch verstanden werden, die alte Form zu wahren, sie jedoch mit einem kleinen Augenzwinkern und ironischer Heiterkeit erklingen zu lassen.

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