Zur Ausführung
Die Clavierstücke eignen sich zur Darstellung auf allen Tasteninstrumenten. Im besonderen seien die Orgelspieler/innen ermuntert, ihr Repertoire mit einem unaufdringlichen, hübschen Beitrag «à la bernoise» zu bereichern. Diese Musikalien sind ein Abbild bernischer Eigenart, welche verhaltene, unaufdringliche Eleganz mit einer gewissen Bodenständigkeit zu vereinen weiss und uns damit immer wieder mit «petits riens» von unverwechselbarem Charme beschenkt. Sinnvolle Phrasierung, feine Artikulation und eine lichte Registrierung verleihen dieser Musik zusätzlichen Charme. Sehr sparsam eingesetzte Agogik und Stetigkeit des Zeitmasses bilden zudem eine wichtige Voraussetzung für Kraft und innere Spannung der kurzen Stücke.
Für die Erstausgabe dieser Tänze und Variationen wurde der Originaltext übernommen, welcher mit einigenPhrasierungsangaben und etlichen dynamischen Hinweisen überliefert ist. Verzierungszeichen stammen ebenfalls aus den originalen Drucken und Handschriften.
Zweifellos sollen Verzierungen ihre sinngemässe Anwendung auch dort finden, wo solche Hinweise fehlen. Zusätzliche Stimmen-Figurationen, welche den melodischen Verlauf bereichern und variieren, sind ebenso erlaubt wie die Ausführung der Basslinie mit der Pedalklaviatur. Doch von all dem stets nur soviel, dass Hände und Füsse in guter Koordination dem Schrittmass des Tanzes zu folgen vermögen!
So möchte ich Lehrer und Schüler ermuntern, sich im gemeinsamen Musizieren um eine individuell «richtige» Wiedergabe zu bemühen. Als Unterrichtliteratur für «anfangende Clavierspieler» eignen sich diese Tanzsätze vorzüglich und könnten auch Anregung zu eigenem spielerisch-improvisatorischen Tun bieten.
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